D ie wichtigste Botschaft der Studie lautet Wir müs sen es schaffen Mikroschadstoffe in unseren Fließ gewässern zu vermindern Noch besser Sie möglichst ganz zu ver meiden Und das nachhaltig Um nicht pauschale und damit wenig wirksame sowie kaum nachhaltige End of pipe Lösungen zu erar beiten entwickelten die Forscher und Forscherinnen ein räumlich wie zeitlich hochauflösendes Stoffflussmodell Damit ist es möglich für den Verlauf der drei Fließge wässer Weiße Elster Chemnitz und Elbe in Sachsen die Belastungen von Gewässern durch ausgewählte Mikroschadstoffe exakt zu analysieren Anonymisierte AOK Daten Das Modell zeigt wie unterschiedlich die Frachten und Kon zentrationen in den Fließgewässern sind und wie dementspre chend verschieden auch der Einfluss anliegender Kläranlagen auf die Gewässerzustände ist Die jeweiligen Pegeldaten und chemischen Messungen die an unterschiedlichen Zeitpunk ten und Stellen der drei Flüsse durchgeführt wurden setzten die Forscher und Forscherinnen in Bezug zu Verschreibungsdaten der AOK Sachsen über verschiedene Arzneimittelwirkstoffe Da durch konnten zuverlässige Aussagen und Prognosen zu Fracht und Konzentrationsentwicklungen dieser Stoffe modelliert werden Da mögliche Maßnahmen zur Eindämmung von Mikroschad stoffen aber nicht bei der Erfassung des jeweiligen Gewässerzu standes enden sondern erst beginnen ging das Projekt einen Schritt weiter Auch eine umfassende juristische Analyse ein zelner Rechtsgebiete wie dem Wasser Arzneimittel oder Chemikalienrecht wurde erstellt So konnten Lücken und Kohärenzen aufgezeigt werden die letztendlich einen Handlungsrahmen für Deutschland mehr noch für Europa abstecken Die Kernaussage lautet hier Nur eine Kombination verschie dener Maßnahmen an den produktionsbe dingten Quellen kann wirksam sein eben so ist eine Umweltverträglichkeitsprüfung für Arzneistoffe vonnöten Die vierte Reinigungsstufe als Ultima Ratio Der Ausbau von Kläranlagen mit einer vierten Reinigungs stufe ist laut Studie hingegen immer nur Belastungssituation der Elbe und ihrer Neben gewässer durch das Arzneimittel Carbamazepin TU Dresden Kläranlagenablauf 2 0 JD UQN 0 5 2 0 JD UQN 0 5 JD UQN Gewässerkonzentration 2 0 JD UQN 0 5 2 0 JD UQN 0 5 JD UQN JD UQN Jahresdurchschnitts Umweltqualitätsnorm 04 I MIKROSCHADSTOFFE IM FLIESSGEWÄSSER Neues aus der Forschung zum Gewässerschutz MIKROMODELL Wie kann die Situation unserer Gewässer langfristig ver bessert werden Ist die kosten und ressourcenintensive vierte Reinigungs stufe in der Abwasserbehandlung die ultimative Lösung Das sächsische Forschungsprojekt MikroModell an dem ein interdisziplinäres Konsortium gearbeitet hat gibt klare Antworten Nur mit einer ganzheitlichen Betrachtung des Ökosystems Wasser lässt sich eine nachhaltige Abwasser und Wasserwirtschaft mit Natur und Mensch im Blick sichern NOTLÖSUNG NUR ALS 4 REINIGUNGSSTUFE IN KLÄRANLAGEN s h ai it h k ow it st oc kp h ot o A do be S to ck

Vorschau AWS_ImPuls_Magazin_02_2020 Seite 4
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